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Die Steinzeit in Germering

Vom ersten modernen Menschen bis zur Erfindung der Bronze

Rückenspitze; Fundort: Birnbaumsteigäcker

Die Altsteinzeit, oder das Paläolithikum, ist die erste archäologische Epoche. Vor etwa 2,4 Millionen Jahren lebten die ersten Vertreter der Gattung Homo in Afrika und läuteten durch die Herstellung der ersten Werkzeuge den entscheidenden Wendepunkt in der Menschwerdung ein.

Die Altsteinzeit wird in das Alt-, Mittel- und Jungpaläolithikum gegliedert.

Vom Ende der Altsteinzeit stammt der älteste Einzelfund aus Germering, eine sogenannte Rückenspitze.

Die nachfolgende Mittelsteinzeit, das Mesolithikum beginnt etwa um 9500 v. Chr.

Die Temperatur in Mitteleuropa stieg innerhalb weniger Jahrzehnte um durchschnittlich 6°C an. Der Beginn dieser neuen, bis heute andauernden Warmzeit markiert auch den Übergang von der Altsteinzeit zur Mittelsteinzeit. Bedingt durch diesen Klimaumschwung veränderte sich auch die Tier- und Pflanzenwelt. Die offenen Tundralandschaften mit großen Rentier- und Pferdeherden verschwanden und wurden durch dichter werdende Wälder ersetzt.

Die Menschen lebten weiterhin als Jäger und Sammler, mussten ihre Lebensweise aber den veränderten Umweltbedingungen anpassen. In dieser Zeit entwickelten sie auch eine neue Werkzeugform: Kleinste Steinspitzen (Mikrolithen). Bei Nebel hatte eine Gruppe von Jägern und Sammlern einen Lagerplatz eingerichtet.

Über die Jenseitsvorstellungen der mesolithischen Menschen wissen wir nur sehr wenig, da wir fast keine Bestattungen kennen.

Silexpfeilspitzen aus einem Grab der Glockenbecherkultur; Fundort: Obere Bahnhofstraße

Die Jungsteinzeit, das Neolithikum beginnt bei uns etwa um 5500 v. Chr. mit dem Aufkommen der bäuerlichen Lebensweise. Ausgehend vom Vorderen Orient breitete sich das Wissen um Ackerbau und Viehzucht aus. Um Felder zu bewirtschaften und Vieh zu züchten, wurden die Menschen sesshaft und bauten Häuser. Dieser Wandel wird auch als "Neolithische Revolution" bezeichnet.

Die jetzt erforderliche Vorratshaltung führte zur Herstellung von Gefäßen aus gebranntem Ton. Die Menschen dieser ersten bäuerlichen Kultur, der Linearbandkeramik, bauten bis zu 40 m lange Häuser und siedelten auf fruchtbaren Böden entlang der großen Flüsse.

 

Verzierter Glockenbecher; Fundort: Radweg Birnbaumsteig

Etwa um 5000 v. Chr. begann eine Zersplitterung in zahlreiche regionale Kleingruppen.

Erst ab 2800 v. Chr. begegnen uns wieder großräumig auftretende Kulturgruppen, die Schnurkeramische Kultur und die Glockenbecherkultur. Sie sind nach ihren typischen Keramikverzierungen bzw. -formen benannt. In dieser Zeit wird bereits regelhaft Kupfer verarbeitet, daher bezeichnet man sie auch als Kupferzeit. Sowohl die Glockenbecherkultur als auch die Schnurkeramische Kultur sind in Germering mit zahlreichen Fundstellen vertreten, z.B. am Golfplatz, in der Oberen Bahnhofstraße, der Oberfeldstraße oder am Krautgartenweg.

Mit der Weiterentwicklung der Metallurgie, dem Wissen, durch die Mischung aus Kupfer und Zinn Bronze herzustellen, endet um 2200 v. Chr. die Steinzeit und die Bronzezeit beginnt.

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