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Eisenzeit

Die neue Technologie der Herstellung und Verarbeitung von Eisen markiert den Beginn der archäologischen Epoche der Eisenzeit.
Diese gliedert sich in einen älteren Abschnitt, die sogenannte Hallstattzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) und einen jüngeren, die Latènezeit (ca. 450 bis 15 v. Chr.).

Umzeichnung einer hallstattzeitlichen Urne; Fundort: Gewerbegebiet "Germeringer Norden"

Die Hallstattzeit wurde nach einem bedeutenden Fundort dieser Epoche in Österreich benannt.
Bronze blieb damals weiterhin ein bedeutender Rohstoff, aber durch den neuen Werkstoff Eisen bildeten sich neue Verkehrswege und Handelsnetze aus.
Durch den Handel entstand eine Oberschicht, die sich auch Luxusgüter wie mediterrane Importe leisten konnte.
Man legt jetzt vorwiegend wieder Körperbestattungen in großen Grabhügeln an. Ein Teil eines solchen Grabhügelfeldes wurde im Norden von Germering entdeckt und teilweise ausgegraben.
In der frühen Hallstattzeit treten erstmals Fibeln als Gewandverschluss auf. Gesiedelt wurde in offenen Flachlandsiedlungen und mit Grabenanlagen umgebenen Einzelgehöften, den sog. Herrenhöfen.

Nauheimer Fibel; Fundort: Moosschwaige

Die Latènezeit trägt ihren Namen ebenfalls nach einem bedeutenden Fundort, in diesem Fall in der Schweiz.
Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. mehren sich auch die Schriftquellen und wir kennen die Namen von Völkern und Stämmen. Daher können wir die Menschen der Latènekultur auch als Kelten benennen.
Die Bestattung erfolgt anfangs noch in Grabhügeln, wird dann aber durch Flachgräberfelder der mittleren Latènezeit abgelöst.
Später nehmen Brandbestattungen deutlich zu und am Ende der Latènezeit fassen wir archäologisch kaum noch Gräber. Aus der Spätlatènezeit kennt man praktisch keine Gräber mehr.
Es entstehen die ersten befestigten, stadtartigen Siedlungen nördlich der Alpen, die sogenannten Oppida (z.B. Manching). Im ländlichen Siedlungsbereich begegnen uns zudem Viereckschanzen.
 

Fragment eines Glasarmreifes; Fundort: Gewerbegebiet "Germeringer Norden"

Die Latènezeit in Germering ist u.a. durch die Reste eines frühlatènezeitlichen Gräberfeldes, Lesefunde mittellatènezeitlicher Glasarmringfragmente und mehrere Siedlungen belegt.
Vermutlich handelt es sich auch bei dem durch Luftbildarchäologie entdeckten Grabenwerk im Norden Germerings um eine Viereckschanze.
Die Latènezeit endet mit dem römischen Alpenfeldzug um 15 v. Chr. und die römische Kaiserzeit beginnt.

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