Zugehörige Siedlungen dieser Kultur, die etwa von 2700 bis 2300 v. Chr. ausschließlich anhand von Bodenfunden nachweisbar ist, sind in Bayern fast keine bekannt.
Die Überreste der in dieser Grabgrube in Hockerstellung und mit dem Kopf im Westen niedergelegten Person waren leider durch spätere Bodeneingriffe im Kopfbereich gestört, konnten aber noch vor Ort durch die Firma AnthroArch anthropologisch untersucht werden. Das Ergebnis deutet auf eine männliche Person im Alter von 16 bis 19 Jahren hin.
Vor der Brust des Bestatteten befand sich ein fein gearbeiteter, 15,5 cm langer Dolch aus Plattenhornstein, einer typischen Grabbeigabe dieser Zeit. Von einem ursprünglich vorhandenen Griff und einer Scheide aus organischem Material muss man anhand von Vergleichsfunden ausgehen, diese haben sich hier aber über die Jahrtausende nicht erhalten.
Am Fußende der Grabgrube fanden sich ein, aus Knochenmaterial gearbeiteter Ring und einige Tierknochen. Diese Tierknochen lassen sich als Speisenbeigabe interpretieren und geben uns eine Vorstellung von der Glaubenswelt der damaligen Menschen, denen es wichtig war, ihre Angehörigen auch nach dem Tod gut versorgt zu wissen, wie auch immer die Vorstellung vom Leben nach dem Tod damals genau aussah.
Dieser neue, auch überregional bedeutende Fund bietet weitere Einblicke in die Vorgeschichte Germerings, mehrere Jahrtausende bevor erste schriftliche Überlieferungen vorhanden sind.
Die jetzt restaurierten Funde aus dem Grab werden demnächst im ZEIT+RAUM Museum zu sehen sein.