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Remanenzeffekte Diese so genannten Remanenzeffekte tragen
Interessant ist eine Auswertung, wie viele der wesentlich zu einem steigenden Wohnflächenbe-
Personen, die alleine ein Haus bewohnen, 65 Jahre darf bei. Setzt man ortsübliche durchschnittliche
und älter sind. In der Stadt Germering waren dies zum Einwohnerzahlen je Wohneinheit ein, lässt sich
30. Juni 2017 655 Personen. die Mindernutzung durch Remanenzeffekte in ein
Äquivalent von 240 Bauplätzen für Einfamilienhäuser
Die Auswertung „1 Haus - 1 Bewohner älter als umrechnen.
65 Jahre“ liefert wichtige Hinweise auf einen
vorhandenen Bedarf für Wohnformen im Alter. In Verbindung mit einer Stärkung der ambulanten
Pflegeleistungen eröffnet sich im Hiblick auf altersge-
Es besteht bei älteren Menschen oftmals der Wunsch, rechte Wohnformen ein wichtiges Handlungsfeld in
das irgendwann alleine bewohnte Haus zu verlassen: der Stadt Germering.
mangelnde Barrierefreiheit, kostenaufwändige
energetische Sanierung, zu viel Raum, der beheizt
werden muss, zu starre Grundrisse, zu viel Garten, der
mühsam gepflegt werden muss.
In vielen Kommunen fehlt es jedoch an Alternativen,
die man diesen eigentlich veränderungswilligen
Menschen anbieten könnte. Die Ausdifferenzierung
des Wohnraumangebotes für selbst bestimmtes
Wohnen im Alter käme dabei nicht nur den älteren
Menschen entgegen. Die durch den Umzug der
älteren Menschen frei werdenden Häuser könnten
durch zuziehende Familien nachgenutzt werden.
Abb.: Remanenzeffekte in der Stadt Germering
Quelle: Stadt Germering, Stand 30. Juni 2017
Auswertung und Darstellung Salm & Stegen 2019
655 9,8 240
Häuser werden von Prozent der Wohn- Bauplätzen für EFH
nur einer Person 65+ gebäude werden von entspricht diese
bewohnt nur einer Person 65+ „Unternutzung“
bewohnt
Große Kreisstadt Germering 15