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2.2 Bevölkerungsprojektionen
Methodischer Hintergrund der Um dies zu modellieren, bedient sich die nationale
Bevölkerungsprojektion und internationale Statistik in der Regel des so
Das Gesamtkonzept soziale Infrastruktur für die Stadt genannten (deterministischen) Kohorten-Kompo-
Germering zielt auf eine auf die demographische nenten-Modells. Dabei wird für nach Alter und
Entwicklung der Stadt abgestimmte Weiterentwick- Geschlecht differenzierte Bevölkerungsgruppen
lung der sozialen Infrastruktur ab. Grundlage einer (Kohorten) die Entwicklung prognostiziert bzw. im
bedarfsgerechten Planung ist eine Projektion der eigentlichen Sinne projiziiert. Durch die Verrechnung
Bevölkerungsentwicklung (Bevölkerungsprognose) für von zukünftigen natürlichen und räumlichen Bevölke-
die Stadt Germering. rungsbewegungen mit der Ausgangspopulation erhält
Grundsätzlich geht es bei demographischen Vorausbe- man schließlich Bevölkerungsstruktur und -stand
rechnungsmodellen darum, die beobachtete Dynamik kommender Jahre (vgl. auch Bayerisches Landesamt
demographischer Prozesse in einem bestimmten für Statistik).
Zeitraum (Basisperiode) fortzuschreiben. Es handelt
sich um eine Modellrechnung, die auf Basis der Das vorliegende Gesamtkonzept Soziale Infrastruktur
demographischen Grundgleichung veranschaulicht, wurde mit dem von Salm & Stegen entwickelten
wie sich die Bevölkerung und ihre Zusammensetzung Prognosemodell PROTIP (PROgnose-Tool zur Infra-
ohne Änderungen an den grundlegenden Parametern strukturPlanung) umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen
der Fertilität, Mortalität und Wanderungen in einem anderen Prognosemodellen erfolgen die Berech-
bestimmten Raum über einen bestimmten Zeitraum nungen jedoch nicht für Kohorten (zusammengefasste
hinweg entwickeln würden. Geburtsjahrgänge), sondern für jeden einzelnen
Abb.: Schmaskizze des Prognosemodells
Darstellung Salm & Stegen 2018
16 Gesamtkonzept soziale Infrastruktur und Folgekosten