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Gebäudebestand und Zahl der Räume in den Abb.: Zahl der Räume in den Wohngebäuden
Wohngebäuden Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik 2019.
Der vorherrschende Gebäudetyp in der Stadt Datenbasis: 31.12.2017
Germering ist das Wohngebäude mit einer einzigen
Wohneinheit. Dazu zählen Einfamilienhäuser, Doppel- Anteile in Prozent
1
haushälften und Reihenhäuser . Knapp 72 Prozent der
insgesamt 6.819 Gebäude entsprechen diesem Typus.
Zweifamilienhäuser sind zu 8 Prozent und Mehrfamili-
enhäuser zu 20 Prozent vertreten. 7 Räume und mehr
8,1
Gemessen an der Zahl der Wohneinheiten relativiert
sich die Dominanz des „individuellen Wohnens“. 6 Räume
Etwas mehr als zwei Drittel (68,4 Prozent, 13.038 9,3
WE) der Wohneinheiten befinden sich in Gebäuden
mit mehr als 2 Wohneinheiten. Durchschnittlich 5 Räume
14,4
verfügt jedes der Gebäude mit mehr als 2 Wohnein-
heiten über 9-10 Wohneinheiten. Große Teile des 4 Räume
Wohnungsbestandes sind somit dem so genannten 24,6
Geschosswohnungsbau zuzuordnen. Ein Viertel
der Wohneinheiten (25,6 Prozent) befindet sich in 3 Räume
Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäusern. 26,4
Die Hälfte der Wohneinheiten (51 Prozent) verfügt 2 Räume
13,3
über 3 oder 4 Räume. Obwohl 73 Prozent der
Germeringer Haushalte Ein- oder Zweipersonenhaus- 1 Raum
halte sind (siehe Kapitel 3.1), ist der Anteil der Ein- und 3,9
Zweiraumwohnungen mit etwas mehr als 17 Prozent
relativ gering. Die durchschnittliche Wohnfläche pro
Einwohner lag im Jahr 2017 mit 41,4 qm genau 2 qm
über dem Durchschnittswert der LH München.
Baufertigstellungen nach Gebäudetyp der jüngeren Entwicklung zu deutlich steigenden
Die Baufertigstellungen der letzten Jahre reprodu- Marktmieten führte. Aufgrund dieser Entwicklung
zieren die Anteilswerte der Wohneinheiten nach wurde in dem am 1. Juni 2015 in Kraft getretenen
Gebäudetyp fast identisch: in den Jahren 2010 bis § 556d BGB den Ländern die Möglichkeit gegeben,
2017 entfielen 68 Prozent der fertig gestellten Wohn- durch Rechtsverordnung Gebiete mit angespannten
einheiten auf Wohneinheiten in Gebäuden mit mehr Wohnungsmärkten auszuweisen, in denen die Miete
als 2 Wohneinheiten (Mehrfamilienhäuser, Geschoss- bei Neuabschlüssen, abgesehen von Ausnahmen,
wohnungsbau). Rund 29 Prozent der fertig gestellten nur 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete
Wohneinheiten in diesem Zeitraum lassen sich dem nach § 558 Abs. 2 BGB liegen darf. Als Voraussetzung
individuellen Wohnen in Einfamilien-, Doppel- oder für das Wesensmerkmal „angespannte Wohnungs-
Reihenhäusern zuordnen. märkte“ wurde die Definition aufgestellt, dass in den
betroffenen Gebieten „die ausreichende Versorgung
der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemes-
Wohnungsmarkt senen Bedingungen in einer Gemeinde oder einem
Durch das Zusammenspiel zunehmender Nachfrage Teil einer Gemeinde besonders gefährdet ist“. Diese
bei kurz- und mittelfristig geringem Angebotszu- Definition ist gleichlautend mit der bereits 2013
wachs hat sich in vielen deutschen Wohnungsmärkten eingeführten Regelung des § 558 Abs. 3 BGB sowie
ein deutliches Angebotsdefizit aufgebaut, das in des § 577a Abs. 2 Satz 2 BGB. Zudem koppeln einige
1 Bei Doppel- und Reihenhäusern wird jedes Bauwerk, das von dem
anderen durch eine vom Keller bis zum Dach reichende Trennwand
geschieden ist, als selbstständiges Gebäude gezählt.
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