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1  Einführung in das Gesamtkonzept


                soziale Infrastruktur und Folgekosten


                für die Stadt Germering















          Die Große Kreisstadt Germering verzeichnet wie viele   Vor allem der Ausbau der Infrastruktureinrichtungen
          andere Kommunen in der Metropolregion München        der Daseinsvorsorge muss mit der Bauland- und
          kontinuierlich Bevölkerungszuwächse.                 Einwohnerentwicklung Schritt halten können. Dies
                                                               betrifft die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung,
          Der Zuzug aus dem Bundesgebiet und dem Ausland       der schulischen Betreuung und die freizeitbezogene
          in die Metropolregion München ist ungebrochen. In    Infrastruktur genauso, wie Wohn-, Betreuungs- und
          der Folge sieht sich auch die Stadt Germering einem   Pflegeangebote für Senioren und Menschen mit
          anhaltenden Siedlungsdruck ausgesetzt, der aller     Behinderungen.
          Voraussicht nach auch in den nächsten Jahren weiter
          anhalten wird.                                       Das Vorhalten einer nachfragegerechten Infrastruktur
                                                               erfordert jedoch nicht nur eine belastbare Vorstellung
          In Kombination mit den niedrigen Kapitalmarktzinsen   in Bezug auf die Dimensionierung und Ausdifferen-
          hat sich zudem die Bautätigkeit auf dem Wohnungs-    zierung der Angebote, sondern es entstehen auch
          markt erhöht. Neben Projekten einer Nachverdichtung   erhebliche Kosten in der Herstellung und im Unterhalt
          im Innenbereich werden in der Stadt Germering auch   der Einrichtungen.
          größere Wohnbauprojekte im bisherigen Außenbe-       Der Gesetzgeber räumt den Kommunen hier
          reich diskutiert.                                    Handlungsspielräume und Möglichkeiten ein, die
                                                               Folgekosten für die Infrastruktur unter bestimmten
          Die Stadt Germering steht einerseits vor der Notwen-  Voraussetzungen auf die Begünstigten und Vorha-
          digkeit, ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum      benträger der Baulandentwicklung (Eigentümer,
          für Menschen mit niedrigem und mittlerem             Investoren) umzulegen.
          Einkommen vorzuhalten. Mit einer zunehmenden
          Nachverdichtung und steigenden Einwohnerzahlen       Gegenstand der vorliegenden Studie ist es, auf der
          werden andererseits häufig ein Verlust an Wohn- und   Basis einer auf aktuellen Daten basierenden Bevöl-
          Lebensqualität sowie eine drohende Überlastung der   kerungsprojektion für die Stadt Germering den zu
          örtlichen Infrastruktur assoziiert. Intensive Wohnbau-  erwartenden Ausbaubedarf für die soziale Infra-
          tätigkeit und Einwohnerzuwächse werden deshalb       struktur zu beziffern und die Grundlagen für eine
          durchaus auch kritisch in der Politik und Öffentlichkeit   Übertragung der Folgekosten auf die einzelnen Vorha-
          diskutiert.                                          benträger der Wohnbaulandentwicklung zu schaffen.



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