Wer diese Tage das ZEIT+RAUM Museum hinter dem Germeringer Rathaus besucht und die Vitrine mit den aktuellen Funden aus der Stadtarchäologie betrachtet, wird sich vermutlich denken: „Archäologen sind schon seltsam. Was andere auf den Müll werfen, graben sie begeistert wieder aus.“
Was für uns heute so selbstverständlich ist, nämlich die regelmäßige Abholung unseres Mülls durch die Müllabfuhr, war über Jahrtausende hinweg Privatangelegenheit. In früheren Zeiten funktionierte Mülltrennung und -entsorgung in der Regel so: Was nicht wiederverwendet werden konnte, wurde hinterm Haus verscharrt oder angezündet. Die Stadtarchäologie Germering stößt im Stadtgebiet immer wieder auf solche Müllgruben aus unterschiedlichsten Zeiten, die erstaunlich viel über die Sozial- und Siedlungsgeschichte Germerings verraten. Stammt der Abfall aus den letzten zwei, drei Jahrhunderten, kann durch die im Germeringer Stadtarchiv erhaltenen Ortsakten im Idealfall ein buntes Bild zu unserer Stadtgeschichte rekonstruiert werden.