Porzellan, Farbe und zehn Kinder

Diese Konstellation ist der Schrecken jeder Mutter, doch die beiden Frauen in der "Mütze" (dem Frauen- und Mütterzentrum), wo ich noch mit Windeln in der Vorkindergartengruppe Bauklötze aufeinandergestapelt habe, meisterten diese Herausforderung mit einer Ruhe und Gelassenheit, die mich zu dem Schluss kommen lässt, dass sie entweder massenhaft Erfahrung haben oder high waren. (Ich persönlich tendiere zu der ersten Möglichkeit.)
 
Wenn man das erste Mal Porzellan bemalt ist es eine nervenaufreibende Sache und da man versucht, alles richtig zu machen, braucht es eine halbe Ewigkeit; zum Schluss habe ich drei Tassen in der gleichen Zeit bemalt, wie meine erste.
 
Porzellanfarben sind so wie Acrylfarben, nur dass man damit Porzellan bemalen kann; sie sind flüssig, man kann sie mischen und mit einem Pinsel auftragen. Die meisten zumindest. Denn anscheinend konnte irgendjemand damit nicht umgehen, weswegen er Porzellan-bemal-Eddings erfand (Stifte, mit denen man Porzellan bemalen kann und die aussehen wie Eddings). Allerdings malen sie ziemlich fett, weswegen ich mit den flüssigen Porzellanfarben arbeitete.
 
Doch vorher muss man sich ein Motiv aussuchen (oder es selbst entwerfen), es auf eine Spezialfolie zeichnen und es auf die Tasse, etc., pausen. Danach kann man es mit den Farben seiner Wahl ausmalen. Oder man malt einfach so drauf.
 
Da man mich schon von Kindesbeinen an ermutigt hatte, kreativ zu arbeiten, trat ich am Donnerstag den elften August von halb zehn bis halb zwölf zu diesem Kurs an und siehe da!: Ich habe eine überdimensionale Müslischüssel mit sechzehn Buchstaben darauf für meine Mutter und drei Espressotassen samt Untertassen für meinen Vater bemalt. Es hat sich gelohnt: Um die Weihnachtsgeschenke muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen!

Euer Reporterkind
Stephanie, 13 Jahre (und um die Anstrengung bei der Suche nach einem hübsches Geschenk erleichtert)

Holidix-Express 2011, Seite 06,   <<< Artikel davor <<< >>> nächster Artikel >>>


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